Ein Gartenteich ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Häufig wird jedoch der Aufwand für das Anlegen und die Pflege unterschätzt. Beim Anlegen des Teichs lauern viele Fehler. Oft wird am Teich gespart, was Teichbesitzer später bereuen. Daher ist es sinnvoll, den Teich sorgfältig zu planen und genau zu überlegen, ob genügend Platz vorhanden ist und ob der Standort geeignet ist.
1) Den richtigen Platz auswählen
Alles beginnt mit der Wahl des richtigen Standorts im Garten, der nicht zu schattig, aber auch nicht zu sonnig sein sollte. Ist der Platz zu sonnig, kann es bei großer Hitze schnell passieren, dass das Wasser kippt. Ein zu sonniger Standort begünstigt die Algenbildung und wirkt sich auch negativ auf die Pflanzen und Tiere im Teich aus.
Der Standort für den Gartenteich sollte möglichst halbschattig sein. Optimal sind fünf bis sechs Stunden Sonne am Tag in den Sommermonaten. Um die Mittagszeit sollte der Teich nicht zu viel Sonne bekommen. Kann das nicht vermieden werden, können Sie Ihren Gartenteich beschatten.
Sie sollten bei der Wahl des Standorts auch berücksichtigen, ob sich Bäume in der Nähe befinden. Gelangt viel Laub in den Teich, bilden sich schneller Algen. Auch die Hauptwindrichtung sollten Sie auf Ihrem Grundstück berücksichtigen, um zu verhindern, dass viel Laub, Pollen und andere Verunreinigungen in Ihren Teich geweht werden.
2) Fertigteich oder Folienteich?
Möchten Sie einen Gartenteich anlegen, stehen Sie vor der Frage, ob Sie einen Fertigteich oder einen Folienteich anlegen sollen. Fertigteiche sind in unterschiedlichen Größen verfügbar und machen weniger Arbeit mit dem Anlegen. Sie müssen nur Erde ausheben und den Fertigteich in die Grube einsetzen. Mehr Flexibilität bietet jedoch ein Folienteich. Er lässt sich individueller gestalten. Die Folie können Sie ausbessern, wenn sie im Laufe der Zeit Risse oder Löcher bekommt. Mit Folie können Sie einen Gartenteich deutlich größer anlegen. Sie können auch die einzelnen Wasserzonen besser gestalten. Wichtig ist, dass die Folie möglichst dick sein sollte. Sie muss UV- und witterungsbeständig sein. Als Faustregel gilt, dass die Folie umso dicker sein muss, je größer das Wasservolumen ist.
Am besten eignet sich eine Folie aus synthetischem Kautschuk (EPDM). Sie ist zwar teurer als eine Folie aus PVC, doch ist sie langlebiger und wird nicht so schnell brüchig. Auch eine Reparatur ist bei einer Folie aus synthetischem Kautschuk weniger aufwendig als bei einer PVC-Folie.
3) Folie richtig verlegen
Haben Sie sich für einen Folienteich entschieden, lauern die ersten Fehler bereits beim Verlegen der Folie. Es ist kostengünstiger und weniger aufwendig, wenn Sie nur Sand unter die Folie bringen. Allerdings fallen später hohe Kosten an, wenn die Folie Löcher bekommt und repariert werden muss. Die Reparatur ist auch mit viel Arbeitsaufwand verbunden. Hohe Reparaturkosten können Sie vermeiden, wenn Sie unter die Folie ein Vlies bringen. Ein solches Vlies kann vor Beschädigungen schützen.
Die Folie sollten Sie möglichst bei wärmeren Temperaturen verlegen, da sie dann weniger steif ist. Die Folie kann dann besser an die Teichform angepasst werden.
4) Kapillarsperre anlegen
Sie sollten, wenn Sie die Folie in Ihren Gartenteich bringen, unbedingt an eine Kapillarsperre denken. So vermeiden Sie Wasserverluste. Wasser geht verloren, wenn die Folie am Rand des Teichs falsch verlegt wurde. Eine Kapillarsperre entsteht, wenn die Folie am Ende des Teichs einige Zentimeter senkrecht aus der Erde ragt. So wird kein Wasser durch das umliegende Erdreich oder Pflanzen, die in den Teich ragen, abgezogen. Das Absinken des Wasserspiegels wird verhindert. Sie müssen Ihren Teich nicht so häufig mit Wasser auffüllen.
5) Schon von Anfang an die Kindersicherung berücksichtigen
Haben Sie Kinder oder kommen häufig Kinder zu Ihnen zu Besuch, dürfen Sie die Kindersicherung nicht vergessen. Mit verschiedenen Mitteln können Sie Ihren Teich kindersicher machen. Das gelingt mit einem Zaun, dessen Tür abschließbar ist. Sie können jedoch auch Pflanzen um den Teich platzieren, die üppig wachsen und für Kinder eine größere Hürde darstellen. Sie sollten bedenken, dass bereits eine Wassertiefe von 10 Zentimetern gerade für kleinere Kinder, die nicht schwimmen können, lebensgefährlich sein kann, wenn sie ungünstig ins Wasser fallen und nicht wieder aufstehen können.
6) Richtige Wassertiefe wählen
Sie sollten gute Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere in Ihrem Teich schaffen und auf folgende drei Zonen achten:
- Uferzone bis 20 Zentimeter Tiefe
- Flachwasserzone 20 bis 50 Zentimeter Tiefe
- Tiefwasserzone ab 50 Zentimeter Tiefe
Die Frage, ob Sie Fische in Ihrem Teich haben möchten, sollten Sie schon bei der Planung des Teichbaus berücksichtigen. Das ist kein Muss. Fische können durch ihre Exkremente und durch nicht aufgefressenes Futter zu mehr Algenbildung führen. Sie können jedoch auch Algen vernichten. Es hängt von der Wahl der Fische ab, ob sie der Algenbildung entgegenwirken können.
Möchten Sie Fische einsetzen, sollten Sie überlegen, um welche Art von Fischen es sich handeln soll. Die Fische sollten in Gruppen gehalten werden. Sie brauchen abhängig von der Art und der Anzahl entsprechend viel Platz. Für Fische sollte Ihr Teich mindestens 120 Zentimeter tief sein. Deutlich tiefer sollte er sein, wenn Sie Koikarpfen einsetzen möchten. Diese Könige unter den Teichfischen benötigen viel Platz. Bei Koikarpfen sollte der Teich eine Tiefe von mindestens 170 Zentimeter haben.
Frösche oder Molche siedeln sich besser an, je weniger Fische sich in Ihrem Teich befinden.
7) Wahl der richtigen Wasserpflanzen
Wasserpflanzen gehören in Ihren Teich, um ihn schön zu gestalten und verschiedene Tiere anzulocken. Die Pflanzen reichern das Wasser mit Sauerstoff an und können die Lebensbedingungen für Fische und andere Tiere verbessern.
Bei der Wahl Ihrer Pflanzen sollten Sie auf den Standort und auf die verschiedenen Zonen achten. Die Pflanzen sollten Sie auch abhängig von der Größe Ihres Teichs wählen. Ist Ihr Teich nur klein, sollten Sie sich für Pflanzen entscheiden, die sich nicht zu stark ausbreiten.
Seerosen sind beliebt, doch können sie ziemlich üppig wachsen und brauchen Platz. Für kleinere Teiche eignen sich kleinere Arten von Seerosen.
Ihre Pflanzen bringen Sie am besten in Pflanzkörbe. Wäre der Teichboden mit Erde bedeckt, könnte das die Algenbildung begünstigen. Das Substrat wird in die Pflanzkörbe gefüllt und mit Kieselsteinen oder grobem Kies bedeckt. Sie sollten beim Kauf der Pflanzen darauf achten, welches Substrat sie benötigen. Häufig benötigen sie spezielle Teicherde. Um die Pflanzen zurückzuschneiden oder zu teilen, müssen Sie nur die Pflanzkörbe aus dem Wasser nehmen.
8) Schöne Gestaltung des Teichrandes
Legen Sie einen Gartenteich an, gehört auch die schöne Gestaltung des Randes dazu. Das gelingt mit verschiedenen Gräsern, Stauden oder Sträuchern. Sie sollten beim Kauf der Pflanzen die Ansprüche an den Standort berücksichtigen. Verschiedene Pflanzen sind gut für den Uferbereich geeignet und locken viele Tiere an. Zusätzlich können Sie den Teichrand mit Steinen oder verschiedenen Schmuckelementen gestalten.
Fazit
Möchten Sie einen Gartenteich anlegen, sollten Sie gründlich planen. Wird alles richtig durchdacht, können Sie sich später viel Aufwand für die Pflege sparen. Sie haben weniger Algen im Teich. Auch Reparaturen an der Folie können Sie vermeiden. Mit der Wahl des richtigen Standorts, passenden Pflanzen und perfekten Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere werden Sie viel Freude an Ihrem Teich haben.
Ihr blauteich.de Team