Einen Teich mit Bachlauf anlegen

Ein Bachlauf verleiht einem Gartenteich ein natürliches und romantisches Flair. Das Geplätscher des Bachlaufs wirkt entspannend. Haben Sie bereits einen Gartenteich, können Sie nachträglich einen Bachlauf anlegen. Möchten Sie erst einen Gartenteich anlegen, können Sie den Bachlauf bei der Planung berücksichtigen. Damit der Bachlauf richtig zur Geltung kommt, sollte Ihr Garten groß genug sein. Sie brauchen eine Pumpe, um das Wasser hinauf in den Bachlauf zu pumpen. Mit kleinen Kaskaden können Sie das Gefälle naturnah gestalten.

Unterschiede zwischen Bachlauf und Naturbach

Nur wenige Gartenbesitzer haben das Glück, dass sich in ihrem Garten ein Naturbach befindet. Mit einem künstlich angelegten Bachlauf lässt sich der Teich jedoch naturnah gestalten. Zwischen einem künstlichen Bachlauf und einem Naturbach bestehen einige gravierende Unterschiede:

• In einem künstlichen Bachlauf zirkuliert das Wasser, auch wenn es gut gefiltert wird.
• Im Naturbach fließt stets frisches Wasser.
• Damit das Wasser im künstlichen Bachlauf nicht versickert, muss der Untergrund gut abgedichtet werden.
• Im natürlichen Bach hat das Wasser immer Kontakt mit der Stromsohle.

Ein Naturbach verfügt über ein hyporheisches Interstitial. Dabei handelt es sich um einen ökologischen Lebensraum im Hohlraumsystem aus Poren und Lücken. Dieses Hyporheal bildet sich durch abgelagerte Sedimente im Fließgewässer. Das Wasser strömt dort langsam. Das Hyporheal beherbergt viele Kleinlebewesen und Wassertiere in frühen Entwicklungsstadien. Sie finden dort Nahrung und Schutz.

Bessere Wasserqualität mit dem Bachlauf

Auch wenn ein künstlicher Bachlauf nicht über ein Hyporheal verfügt, kann er die Wasserqualität im Gartenteich verbessern. Das ist vor allem bei einem Fischteich vorteilhaft. Das durchfließende Wasser kann durch Ufer- und Wasserpflanzen gereinigt werden, die überschüssige Nährstoffe herausfiltern und somit der Algenbildung entgegenwirken. Während des Durchlaufens wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert. Mit Kaskaden können Sie diesen Effekt noch verstärken. Der Bachlauf bietet einen natürlichen Wasserfilter, doch ohne zusätzlichen Filter und ohne Pumpe kommen Sie nicht aus.

Verschiedene Arten von Bachläufen

Bevor Sie an die Planung gehen, sollten Sie überlegen, welche Art von Bachlauf am besten in Ihren Garten passt. Das ist eine Frage des Platzes und der natürlichen Gegebenheiten im Garten. Der Stil Ihres Gartens spielt bei der Wahl des Bachlaufs ebenso eine Rolle wie die vorhandenen Beobachtungspunkte, von denen aus Sie den Bachlauf sehen können.

• Wiesenbach
  Der Wiesenbach fließt langsam und hat viele kleine Anstauungen durch Steine und Büsche. In der Nähe des Baches sollten Sie viele blühende Sumpfpflanzen, Sträucher und Gräser positionieren.
• Romantischer Bachlauf
  Stauden und Sträucher vermitteln das Gefühl eines Waldbachs. Auch bei einem romantischen Bachlauf sollten Sie nicht auf Sumpfpflanzen verzichten. Um die Pflanzen mäandert der Bach herum. Sie benötigen für einen romantischen Bachlauf entsprechend viel Platz im Garten.
• Wilder Bach mit vielen Pflanzen
  Ein wilder Bach mit vielen Pflanzen eignet sich auch für kleinere Gärten. Er hat einen kleinen Querschnitt und eine geringe Wassermenge. Das Wasser plätschert laut und mit hoher Geschwindigkeit durch Ansammlungen von kleinwüchsigen Sumpfpflanzen.
• Gebirgsbach
  Ein Gebirgsbach verfügt über Steine und Felsen sowie ein Gefälle, das die Fließgeschwindigkeit steigert. Pflanzen sollten Sie nur spärlich verwenden. Geeignet sind Moose und Gräser.
• Wasserfall
  Ein Wasserfall begeistert mit einem lauten Plätschern und einer breiten Front. Vor dem Wasserfall wird das Wasser angestaut. Der Bachlauf wird am Wasserfall breiter.

Die Planung des Bachlaufs

Haben Sie sich für eine Form des Bachlaufs und für einen Gartenteich entschieden, wählen Sie zuerst den geeigneten Standort aus. Der Platz sollte möglichst halbschattig sein, damit im Sommer nicht zuviel Wasser durch die Sonneneinstrahlung verloren geht. Ist noch kein Teich vorhanden, sollten Sie an die verschiedenen Zonen denken:

• Uferzone mit einer Tiefe von 10 bis 20 Zentimetern
• Flachwasserzone mit einer Tiefe von 20 bis 50 Zentimetern
• Tiefwasserzone mit einer Tiefe von mindestens 50 Zentimetern.

Messen Sie den vorhandenen Platz aus und fertigen Sie eine möglichst maßstabgetreue Skizze an. In die Skizze zeichnen Sie die verschiedenen Zonen ein. Ihre Skizze sollten Sie auch dann noch gut aufbewahren, wenn der Gartenteich mit Bachlauf fertig ist. Sie dient als Grundlage für den Kauf der Pflanzen und deren Anordnung.

Möglichkeiten für das Bachbett

Ein Teich aus Folie ist am besten geeignet, wenn Sie einen Gartenteich mit Bachlauf gestalten. Er kann größer angelegt werden als ein Fertigteich und wirkt natürlicher. Die Folie sollte stark genug sein. Ein Teichfolienrechner im Internet hilft Ihnen, die erforderliche Menge an Folie abhängig von der Größe und Tiefe des Teichs zu ermitteln. Für den Bachlauf können Sie abhängig von der Größe und von den örtlichen Gegebenheiten verschiedene Materialien verwenden:

• Teichfolie
  Mit Teichfolie können Sie den Bachlauf ähnlich natürlich gestalten wie den Gartenteich. Damit der Bachlauf nicht rutscht, benötigen Sie Stabilisierungselemente. Im Handel erhalten Sie auch besandete Steinfolien.
• Bachbett aus Beton
  Das Bachbett können Sie aus Beton gießen. Es zeichnet sich durch Stabilität und eine lange Lebensdauer aus. Da spätere Korrekturen kaum möglich sind, verlangt die Arbeit besondere Sorgfalt. Beton ist nicht wasserfest und muss behandelt werden. Das gelingt mit einer flüssigen Teichfolie zum Aufsprühen oder Verstreichen oder mit Dichtpulver, das Sie mit Wasser vermischen und auftragen.
• Fertige Bachlaufsysteme
  Vorgefertigte Bachlaufsysteme aus Kunststoffschalen können Sie in verschiedenen Varianten kaufen. Diese fertigen Systeme eignen sich gut für Einsteiger, da sie einfach in der Anwendung sind. Kunststoffsysteme sind gut für kleinere Bachläufe geeignet.

Möchten Sie Ihren Bachlauf mit Folie anlegen, sollten Sie an die Kapillarsperre denken. Sie verhindert, dass die Pflanzen in den Bach einwachsen und ihm Wasser entziehen.

Verwenden Sie Bachlaufschalen aus Kunststoff, sollten Sie auf eine wasserdichte Verbindung der Übergänge achten. Die Kunststoffschalen verkleben Sie etwa 20 Zentimeter überlappend auf einem Folienstück. Zur Stabilisierung bringen Sie mehrere Schichten Montageschaum auf. Mit Teichvlies unterfüttern Sie die Folie, um sie vor der Durchwurzelung der Pflanzen und vor Steinen zu schützen. Die Hohlprofile der Bachlaufschalen eignen sich, um die Schlauchleitung der Pumpe vom Teichgrund zum Quellstein des Bachlaufs zu verlegen.

Jetzt geht's an die Arbeit!

Der Erdaushub

Zuerst markieren Sie Teich und Bachlauf mit den gewünschten Konturen und der entsprechenden Größe anhand Ihrer Skizze. Am besten eignet sich dazu ein Gartenschlauch in der entsprechenden Länge oder eine farbige Schnur. Diese Kontur stechen Sie mit dem Spaten nach. Im nächsten Schritt entfernen Sie die Grasnarbe von innen und außen. Eine Fleißarbeit ist der Erdaushub in der gewünschten Tiefe und beim Gartenteich mit den entsprechenden Zonen. Die Zonen markieren Sie wieder mit dem Gartenschlauch oder mit einer Schnur. Zuerst heben Sie die Uferzone, dann die Flachwasserzone und zum Schluss die Tiefwasserzone aus. Die ausgehobene Erde lagern Sie zwischen, da sie später noch für die Gestaltung des Uferbereichs gebraucht wird.

Das Gefälle für den Bachlauf

Beim Ausheben des Bachlaufs müssen Sie das Gefälle beachten, abhängig davon, wie Sie Ihren Bachlauf gestalten möchten. Damit Ihr Bachlauf den Eindruck von fließendem Wasser vermittelt, sollte der Höhenunterschied zwischen Quellaustritt und Teichniveau nicht zu groß sein. Ein Neigungswinkel von 5 Grad reicht für eine Laufstrecke von 5 bis 10 Metern aus. Das Bachbett sollte nicht zu breit sein. Bei der Breite sollten Sie sich an der Tiefe orientieren. Eine Breite von 20 bis 30 Zentimetern reicht für eine Tiefe von 10 bis 15 Zentimetern aus.

Um das Gefälle anzulegen, können Sie die ausgehobene Erde vom Teich verwenden.

Einbringen von Folie

Haben Sie Teich und Bachlauf ausgehoben, inspizieren Sie den Grund auf Wurzeln und Steine, die Sie entfernen müssen, um die Folie nicht zu beschädigen. Zum Schutz vor Beschädigungen sowie zur Stabilisierung von Teich und Bachlauf legen Sie alles zuerst mit Teichvlies aus. Das Teichvlies sollten Sie überlappend verlegen und mit Klebeband verkleben. Wichtig ist, dass keine Lücken entstehen. Zum Schluss bringen Sie die Folie möglichst glatt ein. Dabei achten Sie darauf, dass die Folie nicht unter Spannung steht. Bachlauf und Teich müssen nahtlos miteinander verbunden werden, damit kein Wasser verloren geht. Mit Steinen wird die Folie am Rand fixiert. Als Kapillarsperre für Teich und Bachlauf ziehen Sie die Folie einige Zentimeter über den Uferrand hinaus in die Höhe. Die Folie schlagen Sie um.

Bachlauf mit Staustufen

Kleine Staustufen lassen den Bachlauf nicht nur natürlich wirken, sondern sie sind auch sinnvoll, damit die Pumpe nicht ständig laufen muss. Das Wasser staut sich, wenn es nicht gefördert wird. Die Staustufen verhindern das Austrocknen des Bachlaufs. Solche Staustufen lassen sich am besten bei einem Bachlauf aus Folie anlegen.

Quer zur Laufrichtung verlegen Sie unter der Folie ein Flexirohr. Darauf häufen Sie einen kleinen Erdwall an. Die Folie legen Sie darüber. Mit Steinen beschweren Sie die Folie, um das Hinabströmen des Wassers in das unterhalb liegende Bachbett zu verhindern. Beide Bauchufer müssen das gleiche Niveau haben. Zur Nivellierung verwenden Sie eine Holzlatte und eine Wasserwaage. So verhindern Sie, dass das Wasser über das niedrigere Ufer in die Umgebung fließt.

Die Wahl der richtigen Pumpe

Um das Wasser vom Teich in den Bachlauf zu pumpen, sollten Sie eine Unterwasserpumpe verwenden. Sie wird in der Mitte des Teichs etwas über dem Teichgrund platziert, damit sie keinen Schlamm saugt und nicht verstopft. Das Teichwasser wird durch eine unterirdische Schlauchleitung in den Bachlauf gepumpt. Das Schlauchende lässt sich über einem Quellstein verbergen.

Alternativ dazu können Sie die Pumpe auch nach dem Teichfilter installieren. Der Bachlauf dient dann als Selbstreinigungsstrecke. Das ist sinnvoll bei einem Schwimmteich oder einem Fischteich. Sie sollten bei der Wahl der Pumpe auf eine gute Förderleistung achten. Die Förderleistung sinkt mit zunehmender Förderhöhe. Daher sollten Sie sich bei der Förderleistung nicht auf die Angaben des Herstellers verlassen. Eine Förderleistung von 1,5 l/min sollten Sie mit der Bachbreite multiplizieren, um die Pumpe mit der richtigen Förderleistung zu wählen. Bei einer Bachbreite von 30 Zentimetern sollte die Förderleistung 40 l/min betragen.

Schöne Gestaltung von Teich und Bachlauf

Zum Schluss bringen Sie ein geeignetes Substrat auf die Folienränder auf, um die Uferzone zu bepflanzen. Für Wasserpflanzen in Teich und Bachlauf sollten Sie Pflanzkörbe verwenden. Sie ermöglichen eine leichtere Bepflanzung und lassen sich herausnehmen, wenn Sie die Pflanzen teilen müssen. Ihren Bachlauf können Sie mit Steinen gestalten, doch sollten Sie sich an der Art des Bachlaufs orientieren. Die Gestaltung muss zum Bachlauf und zum Stil Ihres Gartens passen. Welche Pflanzen Sie verwenden, hängt ebenfalls von der Art des Bachlaufs ab. Die Wahl der Pflanzen ist auch abhängig von den Lichtverhältnissen.