Ohne Zweifel sind Koi-Karpfen die Könige im Gartenteich. Sie sind bei vielen Teichbesitzern beliebt. Sie sollten allerdings nicht vergessen, dass diese majestätischen Riesen auch Ansprüche an die Haltung stellen. Am besten werden sie in einem Koi-Teich gehalten, in dem sich keine anderen Fische befinden. Die Fische brauchen richtig viel Platz. Koi-Karpfen ist nicht gleich Koi Karpfen. Die genaue Bezeichnung für diese schönen Tiere ist Nishikigoi, was Farbkarpfen bedeutet. Koi ist nur die Abkürzung dafür. Es gibt zahlreiche Arten von Koi-Karpfen. Es ist kaum möglich, alle diese Arten vorzustellen. Daher werden nur die wichtigsten Arten vorgestellt, die sich für den Gartenteich eignen.
Zahlreiche Zuchtformen des Kois
Der Koi stammt vom Flusskarpfen ab und ist eine Zuchtform davon. Wie viele Zuchtformen und Farbvarianten es tatsächlich gibt, kann nicht gesagt werden. Es gibt aber mindestens 16 Hauptvarianten und mehr als 100 Unterformen. Die Palette wird ständig um neue Varianten bereichert. Nicht alle diese Varianten eignen sich für den Gartenteich. Hier sind die wichtigsten Varianten, die bei Teichbesitzern beliebt sind.
Tancho - die japanische Nationalflagge
Dieser Beitrag über die verschiedenen Koi Varianten wäre unvollständig, würde nicht der Tancho enthalten sein. Deshalb soll er diese Aufstellung anführen. Eigentlich sieht dieser Kerl mit seinem weißen Körper ganz schlicht aus. Die Besonderheit ist der Kopf. Damit dieses Tier so aussieht wie die japanische Nationalflagge, muss sich mitten auf dem Kopf ein großer, runder roter Fleck befinden. Dieser Fleck muss möglichst kreisrund und symmetrisch sein. Echte Tanchos, die diese Bedingungen erfüllen, sind außerordentlich selten und daher entsprechend wertvoll.
Der rote Fleck auf dem Kopf kann aber auch oval oder rautenförmig sein. Mitunter haben diese Fische auch einige schwarze Flecke auf dem Körper. Das ist jedoch bei den echten Tancho nicht erwünscht.
Showa - hübsche dreifarbige Farbvariante
Sie mögen es bunt? Der Showa im schwarz-weiß-roten Schuppenkleid wird Ihnen gefallen. Die Grundfarbe ist schwarz. Auch die Flossen sollten zumindest schwarze Flecke aufweisen. Auf der schwarzen Grundfarbe befinden sich weiße und rote Flecke. Sie sollten möglichst auf dem gesamten Körper und dem Kopf angeordnet sein.
Vom Showa gibt es wiederum verschiedene Farbvarianten:
- Hi Showa mit Rot von Kopf bis Schwanz und nur wenig Weiß
- Boke Showa mit unscharfen Rändern und verwaschenen Übergängen zwischen den Farben
- Tancho Showa mit kreisförmigem rotem Fleck auf dem Kopf
- Kindai Showa mit Weiß als dominierender Farbe
- Koromo Showa mit schwarzem Netzmuster über den roten Flecken
- Doitsu Showa als Kreuzung zwischen Showa und europäischem Spiegelkarpfen
Showa sind in den ersten Tagen nach dem Schlupf vollständig schwarz. Erst allmählich bildet sich die Zeichnung aus. Showa gehören zu den beliebtesten Koi Varianten für den Gartenteich.
Sanke - dreifarbig mit weißer Grundfarbe
Eine dreifarbige Koi-Variante ist auch der Sanke. Anders als beim Showa ist nicht Schwarz, sondern Weiß die Grundfarbe. Der Sanke hat am Körper schwarze und rote Flecken. Ein wichtiges Kriterium für die Zucht ist, dass sich keine schwarzen Flecken am Kopf und an den Flossen befinden dürfen. Schwarze Striche an Brust- und Schwanzflosse sind jedoch erlaubt.
Auch beim Sanke gibt es verschiedene Unterarten, abhängig von der Anordnung der Farben:
- Aka Sanke mit einer roten Farbfläche vom Kopf bis zur Basis der Schwanzflosse
- Budo Sanke mit schwarz gefärbten Schuppen auf den roten Farbflächen
- Tancho Sanke mit einem runden roten Fleck auf dem Kopf
- Kuchibene Sanke mit rot gefärbten Lippen
- Fuji Sanke mit metallisch silbrig glänzendem Kopf
- Doitsu Sanke als Kreuzung von Sanke mit Spiegelkarpfen
Kohaku - Die weiß-rote Variante
Der Kohaku ist eine der beliebtesten Koi-Varianten. Er hat eine weiße Grundfarbe mit einer roten Zeichnung. Die beiden Farben sollten möglichst in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Die Flossen sollten möglichst komplett weiß sein. Die Schuppen sollten in den weißen Feldern gut sichtbar sein, während sie in den roten Feldern nicht auffallen sollten.
Es gibt auch beim Kohaku verschiedene Farbvarianten:
- Inazuma Kohaku mit zickzackförmiger roter Zeichnung, die wie ein Blitz aussieht
- Nidan Kohaku mit zwei roten Flecken
- Sandan Kohaku mit drei roten Flecken
- Yondan Kohaku mit vier roten Flecken
- Godan Kohaku mit fünf roten Flecken
- Kuchibeni Kohaku mit roten Lippen
- Doitsu Kohaku als Kreuzung mit Spiegelkarpfen
Bekko - der Schildpatt-Koi
Bekko bedeutet japanisch Schildpatt. Der Bekko kann eine weiße, rote oder gelbe Grundfarbe haben, auf der sich schwarze Flecke befinden. Am Kopf dürfen sich keine schwarzen Flecken befinden.
Asagi - eine eher ungewöhnliche Farbvariante
Der Asagi hat einen blauen oder graublauen Rücken. Die Schuppen auf dem Rücken haben weiße oder hellblaue Ränder. Der Kopf und die Flossen sollten weiß sein. An der Brustflosse und der Rückenflosse dürfen sich rote Flecken befinden. Der Bauch des Asagi kann rot, weiß oder rot-weiß gezeichnet sein.
Abhängig von den Blautönen gibt es auch beim Asagi verschiedene Farbvarianten:
- Konjo Asagi: dunkelblau
- Narumi Asagi: hellblau
- Mizu Asagi: sehr helles Blau
- Ki Shusui: gelbe statt rote Zeichnung
- Perl Shusui: perlmuttfarben glänzende Schuppen
Shusui - verwandt mit dem Asagi
Direkte Verwandtschaft mit dem Asagi ist der Shusui. Die Zeichnung ist ähnlich wie beim Asagi, doch ist sie noch etwas auffälliger. Der Shusui hat keine Schuppen. Er kann auf dem Rücken eine schwarze, rote oder weiße Zeichnung aufweisen.
Utsurimono - elegant mit schwarzer Grundfarbe
Der Utsurimono hat eine schwarze Grundfarbe, die dominieren sollte. Die farbigen Flecken sollten immer scharf abgegrenzt sein. Die Flossen sollten eine komplett schwarze Farbe haben. Auch am Kopf sollte sich möglichst viel Schwarz befinden. Bei besonders wertvollen Utsurimono ist das Schwarz abwechselnd gleichmäßig auf der linken und der rechten Körperhälfte verteilt.
Beim Utsurimona werden verschiedene Varianten unterschieden:
- Shiro Utsuri mit weißer Zeichnung
- Hi Utsuri mit roter Zeichnung
- Ki Utsuri mit gelber Zeichnung
Koromo - das spezielle Farbkleid
Eine spezielle Färbung hat der Koromo, auch Goromo genannt. Er hat eine weiße Grundfarbe mit einer roten Zeichnung. Unter diesem Rotton befinden sich schwarze oder blaue Schuppenränder. Auch beim Koromo werden verschiedene Farbvarianten unterschieden:
- Ai Goromo mit komplett blaurotem Grundton und roter Kopfzeichnung
- Sumi Goromo mit weinroter Grundfarbe und Weinrot im Bereich des Kopfes
- Budo Goromo mit traubenbeerenförmigem Muster, sehr selten.
Aragoke - charakteristische Schuppen
Aragoke ist die japanische Bezeichnung für Drachenschuppen. Bei diesem Koi dominiert nicht die Zeichnung, sondern die Schuppen. Der Aragoke ist eine Einkreuzung mit verschiedenen Karpfenarten:
- Wagoi mit Schuppenkarpfen
- Doitsu Goi mit Spiegelkarpfen
- Doitsu Goi mit übergroßen Schuppen, gekreuzt mit Zeilkarpfen
- Doitsu Goi als schuppenloser Karpfen, gekreuzt mit Lederkarpfen
Goshiki - der fünffarbige Koi
Der Goshiki ist fünffarbig. Dabei spielt es keine Rolle, welche Farbe den Grundton angibt und welche Farbe dominiert. Die Zeichnung kann aus den Farben Weiß, Schwarz, Blau, Grau und Rot bestehen.
Hikarimoto - einfarbig und glänzend
Einfarbig und glänzend ist der elegante Hikarimoto. Diese metallisch glänzenden Schmuckstücke gibt es in verschiedenen Farbvarianten:
- Platinum Ogon in Weiß
- Yamaguki Ogon in Goldgelb
- Nezu Ogon in Grau
- Orenji Ogon in Orange.
- Der Sakura Ogon ist zweifarbig in Weiß mit einer roten Zeichnung.
Neben dem einfarbigen Hikarimoto gibt es auch den Hikari Moyomono, der mehr als eine Farbe aufweist und wiederum in verschiedenen Farbvarianten anzutreffen ist.
Chagoi - farblich unspektakulär
Der Chagoi ist farblich unspektakulär, da er einfarbig braun oder olivgrün ist. Allerdings kann er eine elegante, imposante Erscheinung sein. Er hat einen schönen Glanz. Dieser Koi wird handzahm. Sie können ihn sogar streicheln. Er hat einen unglaublichen Appetit und will gar nicht mehr mit dem Fressen aufhören.
Yamabuki - das Goldstück
Der Yamabuki ist einfarbig gelb oder goldfarben. In allen Bereichen sollte die Farbe gleich sein. Dieser Koi soll gleichmäßige Schuppen aufweisen, die wie ein Netz aussehen. Er braucht viel Platz, denn er kann im Gartenteich eine Größe bis zu 80 Zentimeter erreichen.
Kujaku - Schmuckstück mit metallischem Glanz
Einen schönen metallischen Glanz hat der Kujaku mit weißer Grundfarbe. Die glänzende weiße Farbe bildet einen interessanten Kontrast zur roten Zeichnung. Mitunter hat dieser hübsche Koi einige schwarze Flecke. Die Beschuppung erinnert an einen Tannenzapfen.
Karashigoi - ein senffarbener Riese
Der Karashigoi ist eine neuere Züchtung und ist zumeist senffarben. Es gibt aber auch andere Farbvarianten. Dieser Prachtkerl ist eine Kreuzung aus Kigoi als Mutter und Chagoi als Vater. Die Farbe ist nichtmetallisch. An diesem schnellwüchsigen Karpfen werden Sie Ihre Freude haben, doch müssen Sie viel Platz einplanen. Er kann über einen Meter lang werden. Er wird erstaunlich zutraulich.
Kigoi - ein unspektakulärer Zeitgenosse
Der Kigoi ist aus einer Kreuzung mit dem Kawarimono entstanden. Er kommt in einfarbigem Zitronengelb daher, ist nichtmetallisch und daher eher unauffällig. Er setzt sich nur durch seine schöne Form in Szene und kann eine beachtliche Größe erreichen. Mitunter sind auch verschiedene Farbvarianten anzutreffen. Kawarimono - einer, der aus der Reihe tanzt
Der Kawarimono kann keiner Zuchtform zugeordnet werden und weist daher auch kaum spezifische Merkmale auf. Er ist nichtmetallisch und hat keine spezifischen Farb- oder Mustermerkmale. Bei der Zucht ist wichtig, dass die Farben kontrastreich sind und sich nicht überlappen. Es gibt einfarbige und mehrfarbige Kawarimono. Mehrfarbige Tiere können bis zu fünf Farben aufweisen. Im Idealfall sind nur bestimmte Körperteile wie Bauch, Kopf oder Flossen gezeichnet.
Kinginrin - ein Koi in edlem Glanz
Der Kinginrin ist nichtmetallisch, doch hat er eine reflektierende Schuppenschicht, die in edlem Gold oder Silber glänzt. Über dem Rücken befinden sich mindestens zwei Schuppenreihen. Beim Kinginrin werden verschiedene Varianten nach ihren Schuppeneffekten unterschieden:
- Kado Gin mit äußerem Rand
- Perl Gin Rin mit Effekt von innen heraus
- Diamant Gin Rin mit strahlenförmiger Reflexion
- Beta Gin mit vollreflektierenden Schuppen
Konoko - das Rehkitz
Konoko ist der japanische Begriff für Rehkitz. Wie ein Rehkitz ist der Konoko gezeichnet. Über den gesamten Körper sind einzelne farbig abgesetzte Schuppen verteilt. Bei diesen Karpfen werden verschiedene Farbvarianten unterschieden.
Butterfly - mit großen Brustflossen
Der Butterfly Koi fällt nicht durch seine Färbung auf. Die verhältnismäßig neue Züchtung zeichnet sich durch auffallend große Brustflossen aus. Die Flossen sind mindestens doppelt so groß wie bei anderen Koi-Arten. Diese überdimensionalen Flossen können bei verschiedenen Koi Arten auftreten. Ein Showa, der übergroße Flossen hat, ist beispielsweise ein Butterfly Showa.
Fazit
Sie sehen also, dass die Auswahl bei Koi riesig ist. Koi mit einer entsprechend schönen oder seltenen Zeichnung haben ihren Preis. Sie sollten an den Platzbedarf, aber auch an das Fressverhalten denken. Da es sich um Karpfenfische handelt, haben sie einen außerordentlich guten Appetit. Koi leben gerne gesellig. Sie sollten daher eine Gruppe von ungefähr 10 Fischen halten. Diese schönen Tiere können ein Alter von ungefähr 50 Jahren erreichen.
Ihr blauteich.de Team