Die wunderschönen, farbenprächtigen Koi-Karpfen verschlingen nahezu alles, was auch nur annähernd nach Futter aussieht. So ein Koi gilt als echter Nimmersatt, denn er frisst, bis nichts mehr da ist. Das klingt nach einer unkomplizierten Fütterung. Das ist jedoch ein Irrtum, denn der Koi-Karpfen stellt einige Ansprüche an die Fütterung. Möchten Sie, dass Ihre Koi-Karpfen gesund aufwachsen und Sie mit ihren wunderschönen Farben erfreuen, sollten Sie bei der Fütterung einiges beachten. Es kommt nicht nur darauf an, was Sie füttern, sondern auch, wann Sie welches Futter geben. Die Jahreszeiten spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Größe der Fische und sinkendes oder schwimmendes Futter.
Das Fressverhalten der Koi-Karpfen
Bevor Sie das Futter für Ihre Koi-Karpfen auswählen, sollten Sie sich mit dem Fressverhalten dieser imposanten Fische vertraut machen. Das Fressverhalten ist durchaus mit dem des wilden Karpfens vergleichbar. Der hübsche, bunte Artverwandte des wilden Karpfens entstand vermutlich durch eine Genmutation.
Als Allesfresser fressen Karpfen tierische und pflanzliche Kost. Sie nehmen so ziemlich alles, was im Gartenteich zu finden ist. Sie lieben nahrhafte und leicht verwertbare tierische Kost. Dazu gehören Insekten und deren Larven. Was die Karpfen nicht mögen, ist Aas. Das Futter sollte daher frisch und am besten lebendig sein.
Auf der Suche nach Futter durchwühlen die Karpfen gerne den Boden des Teichs. Sie können daher Futter geben, das auf den Boden sinkt. Bei der Nahrungsaufnahme sind die Koi-Karpfen jedoch nicht wählerisch. Sie fressen auch an der Wasseroberfläche, weshalb Sie auch schwimmendes Koifutter verwenden können.
Die Fische bekommen in der Natur zumeist nie viel Nahrung. Sie müssen immer aktiv sein, um nach Futter zu suchen, in der Konkurrenz mit ihren Artgenossen zu bestehen und sich gegen andere Fischarten durchzusetzen. Die anatomische Besonderheit der Karpfen, dass sie keinen Magen, sondern nur eine magenähnliche Erweiterung des Darms zum Abspeichern der Nahrung haben, wird diesen Tatsachen gerecht. Ist Futter vorhanden, schlagen die Karpfen zu. Sie bekommen kein Gefühl der Sättigung. In der natürlichen Umgebung der Karpfen in freier Wildbahn stellt das aufgrund des permanenten Mangels an Futter kein Problem dar. Anders sieht es im Gartenteich aus.
Am Verhalten der Wildkarpfen orientieren
Möchten Sie Ihre Koi-Karpfen füttern, können Sie sich am Fressverhalten der Karpfen in freier Wildbahn orientieren. Die Koi-Karpfen lieben tierisches Futter. Vorzugsweise fressen sie Lebendfutter.
Im Normalfall verschmähen die Koi-Karpfen keine pflanzlichen Stoffe.
Kois fressen schwimmendes Futter von der Oberfläche und durchwühlen auch den Boden nach sinkendem Futter.
Meistens haben Kois einen hervorragenden Appetit.
Warum Sie nicht zu viel füttern sollten
Die immer hungrigen Kois kommen angestürmt, wenn sie eine Bewegung am Teich bemerken. Sie hoffen, dass sie Futter bekommen, und strecken ihre geöffneten Mäuler aus dem Wasser. So mancher Teichbesitzer hat Spaß daran und greift zum Futtereimer. Da die Kois einen Riesenappetit haben, wird gern noch etwas mehr gefüttert. Das ins Wasser gegebene Futter wird restlos verschlungen. Da die hübschen Teichbewohner kein Sättigungsgefühl kennen, kann das gefährlich werden. Sie fressen, bis der Darmkanal vollgestopft ist.
Sie sollten nicht zu viel füttern, denn Sie tun sich und den Kois damit keinen Gefallen. Ein Teil des Futters wird unverdaut wieder ausgeschieden. Das fördert die Schlammbildung im Teich. Die übermäßige Futteraufnahme führt auch zu einem unnatürlich schnellen Wachstum der Fische. Ihre Kois setzen Fett an, was ungesund ist. Natürlich führt die hohe Futteraufnahme auch zu massiven Ausscheidungen, die wiederum den Ammoniak-Gehalt im Wasser erhöhen. Die Wasserqualität verschlechtert sich. Da das Futter nicht verwertet wird, ist es einfach schade darum, denn das Koifutter ist wertvoll.
Wachsen die Fische zu schnell, birgt das ernsthafte Gefahren für ihre Gesundheit. Der Organismus entwickelt sich ungleichmäßig. Im Vergleich zur Körperlänge wachsen die inneren Organe unterproportional. Die Lebenserwartung der wertvollen Fische wird damit verkürzt.
Tipp: Ein Fastentag macht Sinn
Genau wie manche Menschen auf Fastenkuren oder Diättage schwören, kann auch für die Kois ein Fastentag sinnvoll sein. Einmal in der Woche oder alle zehn bis zwölf Tage können Sie Ihre Kois fasten lassen. Häufig wird diese Praxis auch bei Aquarienfischen angewendet. Der Fastentag wird der Tatsache gerecht, dass die Fische in freier Wildbahn nie viel Futter finden. Im Gartenteich ist das Nahrungsangebot deutlich größer, wenn die Fische vom Menschen verwöhnt werden. Schnell kann das zu viel für die Fische werden. Die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten begünstigen das rasche Wachstum und das Ansetzen von Fett bei den bunten Teichbewohnern. Bei einem Fastentag müssen die Fische nicht hungern, doch wird ihnen die Nahrungsknappheit im natürlichen Gewässer simuliert.
Die ideale Futtermenge
Welche Futtermenge ideal ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Größe der Fische
- Wassertemperatur
- Fressverhalten.
Abhängig von der Größe der Fische können Sie zwei- bis viermal am Tag füttern. Sie sollten nicht mehr Futter geben als die Fische innerhalb von fünf Minuten fressen können. Futter, das nicht aufgefressen wurde, sollten Sie aus dem Teich entfernen. So verhindern Sie, dass die Fische zu viel fressen, zu Übergewicht neigen und dass sich Schlamm im Wasser bildet. Es ist besser, mehrere kleinere Portionen am Tag zu füttern als große Mengen zu geben. Sinkt die Wassertemperatur unter 10 Grad Celsius, sinkt auch der Appetit der Koi-Karpfen. Sie sollten nicht mehr füttern, wenn die Wassertemperatur unter 5 Grad Celsius sinkt. Der Appetit der Fische sinkt auch, wenn die Wassertemperatur in die Höhe klettert. Wählen Sie die Futtersorte abhängig von der Jahreszeit aus, wird dieses Fressverhalten berücksichtigt.
Fütterung in Abwesenheit
Für die Kois ist es kein Problem, wenn sie bis zu vier Tage hintereinander fasten. Wollen Sie in den Urlaub fahren, werden Sie sich fragen, wie Sie dann Ihre Kois füttern sollen. Sie können die Nachbarn bitten, Ihre Fische zu füttern. Sie sollten die Nachbarn jedoch gründlich über die Besonderheiten bei der Fütterung informieren. Sie sollten den Nachbarn sagen, welches Futter Ihre Fische bekommen sollen und wie oft gefüttert werden sollte. Das könnte schwierig sein, wenn Sie Ihre Kois mehrmals am Tag füttern und wenn die Nachbarn beruflich stark eingespannt sind.
Wollen Sie nicht die Nachbarn um ihre Hilfe bitten, können Sie die Technik nutzen. Es gibt moderne Futterautomaten, mit denen Sie das Futter nach einem festgelegten Plan dosieren können.
Fütterung abhängig von der Größe der Fische
Koifutter in Form von Pellets erhalten Sie in verschiedenen Größen. Die Größe der Pellets können Sie abhängig von der Größe der Fische wählen:
Fischgröße | Futtergröße |
---|---|
unter 2 cm | 0,2 bis 0,3 mm |
2 – 3 cm | 0,3 – 0,5 mm |
3 cm | 0,5 – 0,8 mm |
über 3 cm | 0,8 – 1,2 mm |
über 6 cm | 1,2 – 1,5 mm |
über 8 cm | 2 mm |
über 15 cm | 3 mm |
über 25 cm | 6 mm |
über 40 cm | 6 - 8 mm |
Das Erstfutter für Jungfische wird auch als Aufzuchtfutter oder Wachstumsfutter bezeichnet. Es hat eine Größe bis zu 2 mm. Futter für erwachsene Kois hat eine Größe von 3 bis 6 mm. Jumbofutter hat eine Größe von 8 mm.
Schwimmendes und sinkendes Koifutter
Beim Koifutter wird schwimmendes und sinkendes Futter unterschieden. Schwimmendes Futter bleibt länger an der Wasseroberfläche und wird dort von den Kois gefressen. Sinkendes Futter sinkt sofort ab und wird im Wasser oder vom Boden gefressen. Sie benötigen beide Futterarten und sollten die Besonderheiten bei der Fütterung beachten.
Schwimmfutter verfügt über luftgefüllte Mikrokammern und wird innerhalb von wenigen Minuten verzehrt. Aufgrund der Luftkammern ist der Nährstoffgehalt gering. Bei der Fütterung können Sie kontrollieren, ob alle Kois erscheinen und ob sie gesund sind. Da das Futter aufgrund der Luftkammern größer ist, eignet es sich nicht für kleinere Fische. Im Winter ist Schwimmfutter ungeeignet, da die Kois dann eher am Boden fressen.
Aufgrund der niedrigen Temperaturen kommen die Kois in der kalten Jahreszeit seltener an die Wasseroberfläche, da es ihnen zu kalt ist. Daher sollten Sie dann Sinkfutter verwenden. Sie sollten jedoch eine Überfütterung vermeiden. Sinkfutter ist auch in einer geringen Größe erhältlich und daher auch für Zuchtfische geeignet. Da die Fische das Futter vom Boden aufnehmen, reinigen sie den Boden.
Fütterung von Jungfischen
In der Dottersackphase benötigen Jungfische Futter in geringer Größe, das reich an Nährstoffen ist. Aufzuchtfutter ist in den ersten Lebensphasen geeignet. Es ist mit einem hohen Vitamingehalt angereichert und stimuliert zusätzlich das Immunsystem der Baby-Kois. Bereits im frühen Stadium unterstützt dieses Aufzuchtfutter die Bildung wunderschöner, leuchtender Farben. Eine gute Verdaulichkeit ist durch den Zusatz von Fischölen und Fischmehl gewährleistet. Ein hoher Fett- und Proteingehalt fördert ein schnelles Wachstum.
Unsere Koifutter-Empfehlungen
Die richtige Fütterung das ganze Jahr über
Um Ihre Kois das ganze Jahr über richtig zu füttern, gibt es spezielles Futter, das auf die einzelnen Jahreszeiten zugeschnitten ist.
Im Winter friert der Teich zu. Häufig liegen die Tagestemperaturen unter dem Gefrierpunkt. Sie müssen das Eis regelmäßig aufbrechen oder einen Eisfreihalter verwenden, damit die Fische mit frischer Luft versorgt werden. Im Winter halten sich die Fische meistens in den unteren Wasserschichten auf. Dort ist es wärmer. Sie nehmen in dieser Zeit kaum Futter zu sich und sparen Energie. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren. Steigen die Temperaturen, werden die Kois wieder aktiver. Sie kommen an die Oberfläche und betteln. Der Stoffwechsel wird wieder angekurbelt. Sie können sinkendes Futter verwenden, das für den Herbst und das Frühjahr geeignet ist. Kommt es zu einem erneuten Kälteeinbruch, wird der Stoffwechsel der Fische wieder zurückgefahren. Sie sollten wieder die Eisdecke aufbrechen und die Fische nicht mehr füttern.
Wenn Ihr Garten im Frühjahr wieder erblüht, erwachen die Kois aus ihrem Winterschlaf. Sie zeigen zunehmende Aktivitäten und benötigen wieder Futter. In dieser Zeit erfolgt auch die Fortpflanzung. Schon bald können Sie sich am Nachwuchs erfreuen. Sie sollten die Jungfische mit Aufzuchtfutter versorgen und den älteren Tieren Energiefutter als Sinkfutter geben, das auf Frühjahr und Herbst ausgelegt ist. Das Energiefutter hat einen hohen Protein- und Fettgehalt.
Im Sommer herrscht das pralle Leben im Teich. Die Kois wachsen nicht so intensiv wie im Frühjahr. Da sie aktiv sind, haben sie andauernd Hunger. Sie sollten Basisfutter als Schwimmfutter verwenden, da die Fische dann an der Oberfläche fressen. Sie können auch Farbfutter geben, um die Farbintensität der Fische zu erhöhen. Bei steigenden Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius lässt die Aktivität nach. Die Fische ziehen sich in tiefere Bereiche zurück, da es dort kühler ist. Der Appetit lässt nach, weshalb Sie weniger füttern sollten. Sie sollten den Teich unbedingt belüften, da der Sauerstoffgehalt des Wassers abnimmt.
Im Herbst bereiten sich die Fische auf den Winter vor. Damit sie Fettreserven für die kalte Jahreszeit ansetzen können, sollten Sie wieder Energiefutter als Sinkfutter verwenden. Die Fische fahren ihren Stoffwechsel langsam herunter, sind nicht mehr so aktiv und wachsen weniger.
Koifutter gibt es für jede Jahreszeit. Es wird als Schwimmfutter und als Sinkfutter angeboten. Da die Fische in der wärmeren Jahreszeit an der Wasseroberfläche fressen, sollten Sie im Sommer Schwimmfutter verwenden. In der kalten Jahreszeit ziehen sich die Fische in die Tiefe zurück, denn dort ist es wärmer. Sie fressen im Mittelwasser und am Boden, weshalb Sie Sinkfutter füttern sollten. Im Frühjahr und im Herbst benötigen die Fische mehr Energie. Das Futter für diese Jahreszeiten ist daher energiereicher als das Futter für den Sommer.
Für Jungfische wird spezielles Aufzuchtfutter angeboten. Die Körnung des Futters sollten Sie abhängig von der Größe der Fische wählen. Sie sollten Ihren Fischen nicht zu viel Futter geben, da der Hunger ungebremst ist. Zu viel Futter kann zu einem unterproportionalen Wachstum der inneren Organe, zu einem frühen Tod der Fische und zu einer verstärkten Schlammbildung durch Kotausscheidungen und durch Ausscheidungen des nicht verwerteten Futters führen.
Fazit
Koifutter gibt es für jede Jahreszeit. Es wird als Schwimmfutter und als Sinkfutter angeboten. Da die Fische in der wärmeren Jahreszeit an der Wasseroberfläche fressen, sollten Sie im Sommer Schwimmfutter verwenden. In der kalten Jahreszeit ziehen sich die Fische in die Tiefe zurück, denn dort ist es wärmer. Sie fressen im Mittelwasser und am Boden, weshalb Sie Sinkfutter füttern sollten. Im Frühjahr und im Herbst benötigen die Fische mehr Energie. Das Futter für diese Jahreszeiten ist daher energiereicher als das Futter für den Sommer. Für Jungfische wird spezielles Aufzuchtfutter angeboten. Die Körnung des Futters sollten Sie abhängig von der Größe der Fische wählen. Sie sollten Ihren Fischen nicht zu viel Futter geben, da der Hunger ungebremst ist. Zu viel Futter kann zu einem unterproportionalen Wachstum der inneren Organe, zu einem frühen Tod der Fische und zu einer verstärkten Schlammbildung durch Kotausscheidungen und durch Ausscheidungen des nicht verwerteten Futters führen.
Ihr blauteich.de Team